Hier möchte ich euch etwas zu meiner neuen Arbeitsstelle erzählen.
Ich habe im April mit meiner neuen Arbeit bei der Älmhults Kommune begonnen.
Bevor es losging, wurde ich im März zu einem Arbeitsbekleidungsgeschäft eingeladen, um dort meine Arbeitssachen auszuwählen und anzuprobieren.
Eine riesige Auswahl an Hosen, T-Shirts, Jacken, Schuhen etc. – unglaublich und alles in Gelb, naja bis auf die Schuhe!
So, dann war ich erstmal schön eingekleidet und der erste Arbeitstag konnte kommen.
Übrigens, mein Arbeitsweg ist mit dem Fahrrad nur 7 Minuten entfernt, das ist bei den Spritpreisen absolut genial!
Am 4. April ging es endlich los und in dieser Woche war leider auch das Wetter alles andere als schön. Es war kalt, es schneite, regnete und auch der Wind pustete noch ordentlich dazu.
Nun ja, es sollte wohl meine Bewährungsprobe werden!
Unsere Aufgabe in der ersten Woche war es, die alten Winterpflanzen in schöne neue Frühlingsblumen auszutauschen, um die Stadt aus dem Winterschlaf zu holen.
Wir haben schöne Stiefmütterchen gepflanzt und die Menschen die an uns vorbeigingen haben sich sehr gefreut!
Auch wenn man den ganzen Tag bei Wind und Wetter raus muss, macht es riesigen Spaß mit den Kollegen zusammen zuarbeiten. Jeder hilft dem anderen und keiner macht zu viel.
Es ist alles entspannt ohne Zeitdruck, da steht man zu zweit an einem großen Blumengefäß und pflanzt gemütlich bei einem Blausch die schönen Blümchen ein.
In Deutschland undenkbar, denn da hat man eine Zeitvorgabe und reduziertes Personal.
Ich bin hier in einem Team von 5 Mann (2 Frauen und 3 Männer), eigentlich zu sechst, aber eine Mitarbeiterin hatte nach den ersten zwei Wochen schon wieder aufgegeben.
Wir teilen uns früh dann immer auf und dann werden die einzelnen Stellen (Parkanlagen, Schulgelände, Spielplätze, öffentliche Plätze etc.) angefahren und die anfallenden Arbeiten wie z.B. Rasen mähen, Neubepflanzung, Reinigen der Plätze und noch vieles mehr erledigt.
Da wir hier rund um das Stadtgebiet unterwegs sind, haben wir dafür auch tolle Autos (bil nennt man dies auf Schwedisch) wie z. B. Transporter von VW mit Hänger, kleine und große Traktoren für die Reinigung der Plätze und Straßen und Bewässerung der Pflanzen.
Letzte Woche hatten wir auch einen riesigen Auftrag, da haben wir in einem neuen Wohngebiet 2000 Pflanzen und 40 Bäume gepflanzt. Wow, das war echt mega! Zum Glück hatten wir tolles Wetter, den ganzen Tag Sonnenschein! Bin auch schon schön braun geworden!;o)
Nun, zu meinen Kollegen kann ich echt sagen, sie sind alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Wir verständigen uns auf svenglisch (ein bisschen englisch und ein bisschen schwedisch), aber funktioniert ganz gut.
An meinem zweiten Arbeitstag musste ich so einen Arbeitssicherheitstest am Computer (den nennt man auf Schwedisch dator) schreiben, da ging es zum Beispiel um die Baustelleneinrichtung, welche Sicherheitskleidung man tragen muss, mit welcher Beleuchtung und Beschilderung die Fahrzeuge ausgestattet sein müssen und welche Vorschriften und Gesetze zu beachten sind etc..
Das verrückte war ja, dass alle Videos auf Schwedisch waren und ich den Text im Internet immer noch übersetzen musste.
Aber zum Glück, nach dem zweiten Mal hat es dann geklappt und ich habe die Abschlussprüfung bestanden.
Ein weiteres Problem was wir noch klären mussten, wohin sollte mein erster Lohn ausgezahlt werden, denn wir hatten noch kein schwedisches Bankkonto.
Wir waren ja schon mal auf der Bank und dort wurde uns gesagt, man braucht die Personennummer. Nachdem wir diese hatten, waren wir wieder bei der Bank und zeigten sogar den Arbeitsvertrag, doch das reichte nicht mehr aus, denn ich hatte nur einen Saisonvertrag von 6 Monaten.
Meine Arbeitskollegen konnten das gar nicht glauben und waren mit mir extra nochmal auf der Bank, doch uns wurde gesagt, dass es ohne die ID-Kort keine Kontoeröffnung gibt. Dies scheint wohl erst ganz neu zu sein, doch normalerweise gibt es ein Gesetz, dass man ein Konto mit der Personennummer eröffnen kann, aber wir wollten uns auch nicht rumstreiten.
Ich habe dann aber einen Scheck für meinen Lohn zugeschickt bekommen.
Die ID-Kort haben wir jetzt diese Woche beim Skatteverket in Vexjö abholen können und dann endlich ein Bankkonto eröffnet.
Ihr seht, es gibt immer wieder Hürden, aber wenn man dran bleibt und etwas wirklich will, dann schafft man das auch!
Wenn ihr noch Fragen zu meiner Arbeit haben solltet oder euch interessiert was besonders, dann schreibt uns doch einfach.
Euer Tino